Das Paretoprinzip, benannt nach Vilfredo Pareto (1848–1923), auch Pareto–Effekt oder 80-zu-20-Regel genannt, besagt, dass 80% der Ergebnisse mit 20% des Aufwandes erreicht werden. Die verbleibenden 20% der Ergebnisse erfordern mit 80% des Gesamtaufwandes die quantitativ meiste Arbeit.
Diese Schlussfolgerung zog auch der Philosoph Carl Hilty (1833-1909) mit den Worten: ,Es gibt eine falsche Gründlichkeit, die sich in allerlei Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten äußert, die nicht der Mühe wert sind, untersucht zu werden oder überhaupt nicht wissenswert sind.”
Nach seiner Erfahrung genügt bereits ein optimaler Aufwand von 20%, um 80% einer erfolgreichen Leistung zu erbringen. Um diese auf 100% zu steigern, sind 80% an Mehraufwand notwendig.
Demnach ist ein perfekter Leistungsanspruch unwirtschaftlich und viel zu teuer erkauft.
Diese Regel trifft auch auf den Einfluss der Massenmedien auf deren Konsumenten zu:
In 20% eines Zeitungsartikels sind 80% der wichtigsten Informationen enthalten.
Beim raschen Überfliegen einer Tageszeitung erfassen wir in 20% der Zeit 80% der wichtigsten Nachrichten. Rund 80% der wichtigen Nachrichten werden durch die Medien in 20% der Sendezeit vermittelt. Nur 20% der Sendezeit von Radio- und Fernsehsendungen dienen der Verbreitung von Tagesnachrichten, die restlichen 80% gehören der bloßen Unterhaltung.
Auch im Bereich des schulischen Lernens wäre es gewinnbringend, die Pareto-Regel zu beachten. So zeigt die Erfahrung: Vom Lernstoff einer Schulwoche geht ohne Übung und Wiederholen 80% nach wenigen Tagen wieder verloren, und es bleiben nur 20% als Gedächtnisleistung zurück.
Die wichtigsten 80% eines Lernstoffes lassen sich in 20% der Lernzeit erwerben. Mit 20% ausgewählter Wörter einer Fremdsprache kann man sich
zu 80% im Alltag gut verständigen. 20% der Worte bei einer Besprechung würden genügen, um zu
sagen, was zu sagen ist. Die übrigen 80% sind Zusatzerklärungen oder überflüssiges Gerede.
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